Ein Bericht von Klara* über ihren Au-pair-Aufenthalt in London, direkt nach dem Abitur. Mit Informationen über die Zusammenarbeit mit dem vij, das Zusammenleben mit der Gastfamilie, die Sprachschule und natürlich über ihre Freizeitaktivitäten. Nach ihrem Abitur 2013 wollte sie eine Auszeit nehmen und ein Jahr im Ausland verbringen. Da sie gerne mit Kindern zusammen ist, fiel ihre Entscheidung schnell auf ein Au-pair Jahr. Sie entschied sich mit einer Agentur diesen Schritt zu wagen, weil sie gerne Hilfe und Unterstützung bei der Wahl ihrer Gastfamilie wollte.

Die Zusammenarbeit mit der Agentur

Paris - silhouette urbaine

Klara: Durch Internetrecherche bin ich auf den „Verein für Internationale Jugendarbeit“ (vij) gestoßen. Ich entschied mich für den vij, weil die Agentur viele Beratungsstellen in ganz Deutschland hat, auch in Hannover, was ganz in der Nähe meines Wohnortes liegt. So war es mir möglich die wichtigsten Fragen im Gespräch zu klären, worüber ich sehr dankbar war, da Telefonate mir nicht so liegen. Über E-Mail nahm ich Kontakt mit Frau Grosse auf und schnell war ein Termin gefunden. Das Gespräch bestärkte mich in der Entscheidung, mit dem vij ins Ausland zu gehen und die Wahl fiel auf London. Anschließend erklärte mir Frau Grosse das Bewerbungsverfahren, wobei ich einen Fragebogen ausfüllen musste und einem Brief mit Bildern für die Familie schrieb. Miene Unterlagen wurden dann an eine Partneragentur (in meinem Falle „The London Au Pair and Nanny Agency“) weiter geleitet, welche nach einer passenden Familie für mich suchte.

Insgesamt habe ich mich beim vij wie auch bei der Englischen Partneragentur sehr gut aufgehoben gefühlt. So erkundigte sich Frau Grosse nach einigen Monaten bei mir, ob ich zufrieden mit meiner Familie bin und stand mir bei Fragen und Unsicherheiten immer zur Seite. Auch „The London Au Pair and Nanny Agency“ kann ich nur empfehlen, da mir viele Gruppenaktivitäten und Ausflüge angeboten wurden. Am Anfang meines Aufenthalts erhielt ich zudem ein „Willkommenspacket“ mit SIM-Karte, wichtigen Informationen und einer Liste von anderen Au-pairs in meinem Umfeld, was gerade zu Anfang Gold wert ist! Ich kann jedem nur herzlichst empfehlen, den Schritt ins Ausland mit einer Agentur gemeinsam zu gehen, weil man sich so immer sicher und unterstützt fühlen kann.

Das Zusammenleben mit der Gastfamilie

Paris - silhouette urbaine

Bereits nach einigen Wochen kam die erste Mail mit einer potenziellen Gastfamilie in London. Die Familie bestand aus Mutter, Vater, drei Kindern (10, 13 und 15) und einem Hund. Die Familie klang nett aber ich hatte doch das Gefühl, dass das Alter der Kinder ein Problem für mich werden könnte, da ich selber gerade erst 18 geworden war. Trotzdem entschied ich mich für die Familie, was im Nachhinein vielleicht etwas überstürzt war. Ich kann rückblickend nur den Tipp geben, ruhig wählerisch zu sein. Die Familie muss zu dir passen und wenn dir eine Familie nicht zusagt, rede mit der Agentur! Es ist überhaupt kein Problem, sich erst einige Familien anzuschauen, bevor man eine Entscheidung trifft. Ich habe einige Male mit der Mutter geskypt und mich dann dafür entschieden, zu der Familie nach London zu reisen. Dort angekommen holte mich mein Gastvater ab und brachte mich zum Haus der Familie. Die Eltern nahmen sich Zeit, mir alles zu zeigen und ich hatte das Wochenende um mich einzuleben. Auch bei der Freizeitgestaltung halfen mir meine Gastmutter und die älteste Tochter. Insgesamt hat sich besonders meine Gastmutter (gerade zu Anfang) Mühe mit mir gegeben und ich habe mich willkommen gefühlt. Allerdings wurde schnell deutlich, dass ich in der Familie „arbeitete“ und nicht ein weiteres Mitglied werden sollte. So wurden Ausflüge meist ohne mich unternommen und erwartet, dass ich zu Weihnachten/Ostern usw. zurück in die Heimat fliege. Ein weiteres Problem war das Alter der Kinder. Jugendliche sind meist verschlossener als Kinder und so fiel es mir sehr schwer, eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Andererseits war mein Alltag um einiges entspannter als der meiner Freundinnen, die mehr arbeiten mussten, da kleinere Kinder mehr Aufmerksamkeit und Bespaßung verlangen. Meine Bezahlung war dementsprechend geringer, aber meiner Meinung nach angemessen und ausreichend. Alles in allem denke ich, dass ich mich in einer Familie mit kleineren Kindern vielleicht wohler gefühlt hätte, da ich mehr in die Familie integriert gewesen wäre und mehr Bestätigung erhalten hätte. Trotzdem hatte ich viel Glück mit meiner Familie, da ich immer fair und respektvoll behandelt wurde und es nie zu gravierenden Auseinandersetzungen kam.

Freunde finden und Freizeit

Paris - silhouette urbaine

Neben einem harmonischen Zusammenleben mit der Gastfamilie, ist der Kontakt zu andern Au-pairs oder Einheimischen sehr wichtig. Ich habe bereits vor der Abreise nach London durch Internetportale und Facebook-Gruppen den Kontakt mit angehenden Au-pairs gesucht (hatte dabei aber nur mäßigen Erfolg). Durch die Liste von Au-pairs, die ich von der Agentur erhalten habe, hatte ich die Möglichkeit mich mit andern Mädchen zu treffen. Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass Rückschläge normal sind. Als Au-pair trifft man gerade zu Anfang viele Mädchen, die vielleicht nicht immer 100 Prozent zu einem passen - aber bloß nicht den Mut verlieren! Ich habe letztendlich auch zwei sehr gute Freundinnen gefunden! Eine davon über meine Language School ELT in Clapham. Eine solche Schule ist wirklich super, um neue Kontakte zu knüpfen und natürlich sein Englisch zu verbessern. Außerdem bietet sie eine nette Abwechslung zum Alltag in der Gastfamilie. Ich war jeden Vormittag (während die Kinder in der Schule waren) in der ELT und habe die Zeit dort sehr genossen. Die Lehrer waren super lieb und ich habe viel gelernt. Außerdem gab es viele Freizeitangebote, wie die regelmäßigen „social evenings“ im Pub oder vergünstigte Musicalkarten.

Wenn du ein Hobby hast, kannst du dieses auch während deines Auslands-Aufenthalts weiter führen. Ich habe z.B. in einem kleinen Sportverein Volleyball gespielt, was auch überhaupt nicht teuer war. London bietet einem viele Freizeitbeschäftigungen und ich habe an den Wochenenden immer Schönes erleben können. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sobald man die richtigen Leute gefunden und sich eingelebt hat, man viel gemeinsam erkunden und erleben kann. Ein Au-pair Jahr ist eine super Erfahrung, die nicht nur Spaß macht, sondern einem im Leben wirklich weiter bringen kann.

*Name geändert!